Wieder steht das Thema Kaiserschnitt im Raum

Heute hatte ich mein Vorgespräch bei meiner zukünftigen Onkologin in Plauen, wo ich nach der Geburt die Chemotherapie fortsetzen werde, da es einfach wohnortsnah und logistisch einfacher ist.

Alles sehr modern eingerichtet und eigentlich habe ich mich ganz in Ordnung gefühlt.

Dann sprach sie mich auf die Geburt an, ich äußerte meine Vorstellung, es zumindest gern natürlich probieren zu wollen. Wenn mir schon das Stillen genommen wird, zumindest Hoffnung auf das.
Sie versuchte an mich zu appellieren, dass es doch unter den Umständen realistischer und für mich schonender wäre, in der 39. Woche einen geplanten Kaiserschnitt durchzuführen, sie ist zwar grundsätzlich für eine Spontangeburt, aber ich solle dennoch darüber nachdenken.
Zumal ich ja das erste Kind schon per Kaiserschnitt bekommen habe und da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es wieder einer wird und wieder mit womöglich 12 Stunden Wehen vorher, wäre es doch zuviel für den Körper.
Ich hatte das Gefühl, sie hat nicht verstanden, wieviel mir das bedeuten würde, es zumindest zu probieren, egal wie es mir danach geht. Im Grunde sind meine Blutwerte derzeit in Ordnung und ich fühle mich auch sonst ganz fit, und ich hatte ja bereits einen Kaiserschnitt nach 12 Stunden Kreisssaal und weiß somit ganz gut, was mich erwartet, aber evtl. eine natürliche Geburt von vornherein auszuschließen, riss mir ein wenig den Boden unter den Füßen weg.

Sie sprach mich noch darauf an, dass sie mir anschließend Formulare zum Ausfüllen mit nach Hause gibt, dass ich mich auf das vererbbare Gen BRCA testen lassen solle, da mein Tumor triple-negativ ist und ich noch relativ jung bin. Viel weitere Infos dazu habe ich nicht erhalten, hatte aber schon einiges davon gelesen. Ich hatte aber nicht die Kraft, ihr noch weitere Fragen zu stellen, um dann nur kurze knappe „Anweisungen“ zu erhalten.
Vielleicht bin ich auch nur zu empfindlich?!

Sie zog noch ein kurzes Resümee, dass wir bezüglich der Entbindung in Kontakt bleiben, ich dies in Rodewisch mit den Ärzten noch einmal besprechen soll und dass ich ja jetzt wirklich viel auf einmal durchmache – Schwangerschaft, Hochzeit, diese Diagnose. Mir kamen ein klein wenig die Tränen, aber dann war das Gespräch auch schon vorbei. Ich sollte meine Blutwerte noch kontrollieren lassen und mir die Räume zeigen lassen, wo die Chemotherapie dann verabreicht wird.

Meine Blutwerte waren laut Schwester bestens, sie zeigte mir noch alle Räumlichkeiten, ich sah 3 bekannte Gesichter aus Rodewisch, die mir lieb zunickten und schon saß ich wieder im Auto und hatte gar kein so gutes Gefühl mehr.

Morgen steht die 2. Chemo in Rodewisch an, vielleicht kann ich es da nochmal zur Sprache bringen, ansonsten zur Blutkontrolle die Woche darauf, da bin ich ja sowieso bei der Ärztin zum Gespräch.