Letztes Jahr im Juli, einen Tag, bevor ich in den Urlaub gehen wollte, der dann in den Mutterschutz übergehen sollte, genau eine Woche vor unserer Hochzeit, bekam ich in der 33. Schwangerschaftswoche die Diagnose Brustkrebs. Uns zog es den Boden unter den Füßen weg, nichts war mehr wie vorher.
Mit etwas bösartigem hätte ich, hätten wir, niemals gerechnet, als ich einige Tage vorher einen Knoten in meiner Brust tastete.
Alles war wie im Nebel. Viele Fragen mussten geklärt, Entscheidungen getroffen werden.
Aber es musste weiter gehen. Für unsere kleine Familie. Also fuhren wir nach einer Woche voller Untersuchungen und den letzten Hochzeitsvorbereitungen, wie geplant, an die Ostsee und heirateten… direkt am Meer und nur zu dritt, bzw. zu viert. In dieser Woche gab es nur uns.
Eine Woche später bekam ich meinen Port und die Chemotherapie begann.
Nach zwei Zyklen kam dann im September unser zweiter kleiner Sonnenschein Elias zur Welt. Ein Lichtblick in schweren Zeiten. Noah liebte ihn vom ersten Augenblick an und wir genossen die erste Zeit zu viert. Die ersten 12 Tage verbrachten wir im Krankenhaus, da die Blutwerte von Elias und mir beobachtet werden mußten.
Einige Wochen später ging es weiter mit der Chemotherapie.
Für Nebenwirkungen hatte ich bisher keine Zeit. Die Kleinen fordern mich und schenken mir die größte Freude.
Die Äußerlichkeiten im Zuge der Chemotherapie waren mir von Anfang an egal; ich darf mein Baby nicht stillen!
Und ich hatte große Angst, nicht für ihn da sein zu können.
Inzwischen sind es nur noch 4 Zyklen von insgesamt 16, bevor dann die große Operation ansteht.
Der Tumor ist im Ultraschall und der Mammographie nicht mehr sichtbar, hoffen wir, dass sich auch in den Geweberesten zur OP nichts mehr findet.
Wie es anschließend weiter geht, wissen wir noch nicht.
Wir hoffen und kämpfen gemeinsam als Familie, um den Krebs zu besiegen.
Wir sind verletzlich – wir sind stark. Wir haben Sorgen – wir haben Zuversicht. Wir haben Ängste – wir haben Hoffnung.
Dazwischen leben wir.